Wie du mit deinem Chronotyp effektiver arbeiten kannst
Der 5-Uhr-Morgen-Club oder: Die Vorteile eines Morgenrituals
Immer wieder wird empfohlen, dass wir sehr früh aufstehen und den Tag mit einem Morgenritual beginnen sollten, um effizient zu arbeiten. Denn so wie der Tag beginnt, wird er weitergehen, lautet die Argumentation.
Es gibt sogar so etwas wie den „5-Uhr-Club“, eine nicht ganz ernst gemeinte Geheimgesellschaft von allen, die diese Angewohnheit verinnerlicht haben und danach leben. Sie stehen früh auf, erledigen Sprachkurse, Morgensport, Tagesorganisation, Achtsamkeitsübungen, Tagebucheinträge und vieles mehr, bevor alle anderen überhaupt aufgestanden sind. Die Mitglieder im „5-Uhr-Club“ halten ihren Lebensstil naturgemäß für den bestmöglichen.
Meine Erfahrung ist: Wenn du ein Morgenmensch bist, dann ist ein solches Morgenritual tatsächlich einer der besten Methoden, den Tag zu starten und effizient zu sein.
Aber was ist, wenn du kein Morgentyp bist?
Wenn du nun aber zufälligerweise kein Morgenmensch bist, dann quält dich vielleicht manchmal das schlechte Gewissen, weil du ein solches Morgenritual eben nicht machst. Macht dich das nun automatisch zu einem ineffizienten Menschen?
Ich denke, wir sollten uns vor Augen führen: Nicht jeder Mensch ist ein Morgenmensch und kann ein Morgenritual nutzen.
Wir Menschen existieren als unterschiedliche Chronotypen. Das bedeutet, jeder Mensch arbeitet zu unterschiedlichen Zeiten des Tages am besten.
Grundsätzlich gibt es drei solche Typen, die je nach Untersuchung noch in Untertypen eingeteilt werden können:
Der Frühaufsteher
Dieser Typ ist nach Untersuchungen der seltenste und der einzige, der mit einem Morgenritual etwas anfangen kann.
Der Normaltyp
Dieser Typ macht den Großteil der Bevölkerung aus. Mit etwas Mühe ist ein Morgenritual für den Normaltyp erreichbar.
Der Spätaufsteher oder Abendmensch
Dieser Typ kommt häufiger vor als der Frühaufsteher und ein Morgenritual ist für Abendmenschen eher eine Qual.
Was können wir von der Einteilung der Menschen in Chronotypen lernen?
Es ist zunächst sicher gut und hilfreich, dass du mal für dich herausfindest, ob ein Morgenritual für dich passt. Wenn ja, dann ist es toll.
Aber was, wenn du kein Morgenmensch bist? Was bringt es dir, dass du früher aufstehst, wenn du ein Spätaufsteher bist? Es ist sicher nicht gut für dich, sondern wahrscheinlich sogar kontraproduktiv. Denn früh aufstehen heißt auch früh schlafengehen. Wenn du als Abendmensch nicht früh ins Bett kommst und trotzdem früh aufstehst, dann bekommst du automatisch zu wenig Schlaf und das wird sich unweigerlich auf deine Produktivität schlagen.
Was ist für dich dann am besten?
Die Empfehlung lautet ganz einfach: Arbeite so, wie du funktionierst. Spüre in dich hinein, welcher Typ du bist. Organisiere deinen Tag so, dass es für dich gut passt. Wenn du früh aufstehen kannst, ist das gut und du kann sehr produktiv sein. Wenn du kein Morgenmensch bist, wirst du deinen Tag anders organisieren und deine produktiven Zeiten später einteilen. Wichtig ist, dass du mit deinem Typ arbeitest und die Vorteile deines Typs ausnutzt.